Was ist ein Repair Café?
Beim Repair Café dreht sich alles ums Reparieren. Am Veranstaltungsort des Repair Cafés ist Werkzeug und teilweise Material vorhanden, um alle möglichen Reparaturen auszuführen. An Möbeln, elektrischen Apparaten, Fahrrädern, Geschirr, Gebrauchsgegenständen, Spielzeug usw. Auch sind kundige, ehrenamtliche Helfer anwesend, die Reparaturkenntnis und -fertigkeiten auf verschiedenen Gebieten mitbringen. Besucher nehmen von zu Hause kaputte Gegenstände mit. Im Repair Café nehmen sie dann selbst, mit Hilfe der Experten, die Reparatur in Angriff. Wer nichts zu reparieren hat, trinkt Kaffee oder hilft jemand anderem bei der Reparatur.
Wozu ein Repair Café?
Wir werfen in unserem Alltag Unmengen an Gegenständen weg. Auch solche, an denen nicht viel kaputt ist und die nach einer einfachen Reparatur problemlos wieder verwendet werden könnten. Leider ist das Reparieren bei den meisten Menschen aus der Mode gekommen. Sie wissen einfach nicht mehr wie man Dinge repariert. Das Wissen verschwindet schnell. Unser Ziel ist es nun, das mit einem Repair Café zu ändern! Es findet ein wertvoller praktischer Wissensaustausch statt. Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und werden nicht weggeworfen. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO²- Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling von Gebrauchtgegenständen wird CO² freigesetzt.
Die Reparaturen im Repair Café sind gratis.
Ist das kein unfairer Wettbewerb professionellen Reparaturanbietern wie z.B. einem Fahrradmechaniker gegenüber?
Die Leute, die unser Repair Cafés besuchen, sind in diesem Moment nicht Kunde bei eines professionellen Reparaturanbieter. Es sind Menschen, die ihre kaputte Nachttischlampe, ihren Stabmixer, Stuhl oder ihre Jacke jetzt wegwerfen, weil die Reparatur teurer wäre als ein neues Produkt.
Dadurch, dass diesen Menschen im Repair Café im Tausch gegen einen freiwilligen Beitrag geholfen wird, vermeiden wir, dass sie etwas Neues kaufen müssen. Dadurch entsteht keine Konkurrenz zu professionellen Reparaturanbietern, sondern eher zu Fabrikanten, die möchten, dass man seine alten Dinge wegwirft und neue kauft. Außerdem lernen Besucher im Repair Café, dass Gegenstände viel häufiger und einfacher repariert werden können, als man vielleicht denkt. Dadurch wächst eher die Wahrscheinlichkeit, dass sie künftig doch auch einmal die Dienste eines professionellen Reparateurs in Anspruch nehmen, als dass sie abnimmt. Schließlich sei gesagt, dass man früher zu Hause alles Mögliche selbst reparierte und es zugleich verschiedenste professionelle Reparateure gab. Die Vorstellung, dass selbst zu reparieren eine Konkurrenz zu professionellen Reparateuren darstellt, stützt sich also nicht auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die Ursache dafür, dass es professionelle Reparaturanbieter schwer haben und sie immer weniger werden, liegt an anderer Stelle in unserem Wirtschaftssystem. Aber das ist eine andere Geschichte!